Allgemeine Tipps zur Pflege von Balkonpflanzen
Pflanzen sind nicht nur eine Bereicherung auf dem Balkon und in Wohn- und Büroräumen, sie filtern auch zusätzlich Schadstoffe aus der Luft. Dafür benötigen Sie eine pflegende Hand, denn oft wachsen die Gewächse in wenig Erde, unter Licht- und Luftmangel und mit künstlichen Nährstoffen.
Komponenten zur Pflege von Balkonpflanzen
Ganz allgemein steht fest, dass mehrere Komponenten für das Gedeihen der Balkongewächse notwendig sind. Licht, Wasser, Nährstoffe, Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit sowie der Bodengrund spielen eine Rolle und sollten möglichst optimal aufeinander abgestimmt sein. Viele Pflanzen wachsen in einem Zyklus, der ihrem natürlichen Standort entspricht. Sie stehen im Sommer also gerne hell und warm, im Winter dagegen lieber kühl und dunkler. Andere Gewächse lieben es umgekehrt und noch wieder andere Arten ziehen die Blätter ganz ein. Sie verbringen einen Teil ihres Lebens als Knolle oder Zwiebel. Fast alle Balkonpflanzen mögen es, wenn die Temperatur nachts etwas absinkt. Ebenso haben sehr viele Gewächse Probleme mit zu trockener Luft. Wenn sie dann noch zu viel, was leider häufig vorkommt, oder zu wenig gegossen werden, fristen sie ein trauriges Dasein und sehen nicht lange schön aus.
Der richtige Standort – Licht und Temperatur
Von großer Bedeutung ist schon einmal die Suche nach dem richtigen Standort für Ihre Balkonpflanze. Allgemein kann man sich merken, dass alle Pflanzen mit großen und weichen Blättern mit einem dunkleren Platz besser zurechtkommen. Ihre Blätter würden in der vollen Sonne verbrennen. Unter ihnen gedeihen einige Pflanzen am Nordseite besser als in Südlage. Gewächse mit kleinen, harten und eventuell sogar verdickten Blättern benötigen dagegen einen Platz mit viel Licht. Diese können sogar in Südlage stehen, wobei auch hier eine Beschattung in der Mittagszeit hilfreich ist. Solche Pflanzen vertragen auch trockene Luft besser. Große weiche Blätter lieben es, wenn sie regelmäßig mit Wasser besprüht werden. Da solche Gewächse auch schnell Staub ansetzen, sollte dieser regelmäßig abgewischt oder abgeduscht werden. Denn die Staubschicht sieht nicht nur unschön aus, sie behindert auch die Lichtaufnahme.
Neben dem Licht ist die Temperatur ein wichtiges Kriterium für den richtigen Standort. Wo höhere Temperaturen herrschen, wird auch mehr Licht benötigt. Gerade zum Überwintern von Kübelpflanzen ist oft ein kühler aber frostfreier Raum notwendig. Dieser kann ruhig etwas dunkler sein, denn in der Ruhephase stellen die Pflanzen das Wachstum ein. In kühlen Räumen wird daher auch weniger Wasser benötigt.
Wasser und Nährstoffe
Licht, Temperatur, Wasser und Nährstoffe sollten immer aufeinander abgestimmt sein. Eine Zimmerpflanze, die hell und warm steht, verdunstet mehr Wasser als eine im Topf im kühlen Schatten an der Nordseite. Leider werden die meisten Pflanzen zu viel gegossen. Das bewirkt, dass an die Wurzeln nicht genügend Luft gelangt, eventuell beginnt die Erde sogar zu faulen. Ein Abtrocknen des Substrates ist also eher nützlich als dass es schadet.
Gegossen wird mit zimmerwarmem, abgestandenem Wasser. Es kann auch Regenwasser sein. Je nach Art und Jahreszeit kann es mit flüssigen Nährstoffen angereichert werden. Dabei ist mehrmaliges Düngen in geringen Dosen besser als eine seltene hochdosierte Düngung. Womit und wie oft Sie düngen, ist sehr von der Art der Zimmerpflanze abhängig. Kakteen- oder Orchideendünger gibt es im Handel genauso wie solchen, der für Grün- oder Blütenpflanzen gedacht ist. Neben den flüssigen Varianten sind auch Düngestäbchen sehr praktisch.
Das Behältnis und der Bodengrund
Nicht zuletzt muss der Balkongärtner überlegen, worin denn seine Pflanzen wachsen sollen. Plastetopf oder lieber einer aus Terrakotta, Hydrokultur oder herkömmlich mit Erde, einzeln in Töpfen oder als Pflanzenarrangement in einer Pflanzwanne: das sind Möglichkeiten, die zur Auswahl stehen. Viele Zimmergewächse kommen mit all den genannten Varianten zurecht, solange die anderen Komponenten auf ihre Bedürfnisse abgestimmt sind.
Beim Substrat sind jedoch Unterschiede zu beachten. Ein Orchidee kann nicht in Kakteenerde stehen. Palmen benötigen für ihre Pfahlwurzeln eher hohe Töpfe, Bromelien dagegen nehmen das Wasser über den Blatttrichter auf. Sie kommen mit sehr wenig Substrat aus. So haben die Wurzeln der Gewächse also ganz verschiedene Bedürfnisse und je größer eine Pflanze wird, desto mehr Raum braucht sie.
Unter guten Bedingungen können einigeBalkonpflanzen über Jahrzehnte im Familienbesitz gedeihen und auch den ein oder anderen Umzug überstehen. Dann müssen Sie ab und zu mit neuer Erde versorgt werden, eventuell mit einem größeren Topf und vor allem mit dem berühmten grünen Daumen. Was nichts anderes bedeutet, als dass es dem Gärtner gelingt, alle Komponenten gut aufeinander anzustimmen, also Licht, Luft, Temperatur, Nährstoffe, Bodengrund und Platz für die Wurzeln.